Rest – Risiko – Gesellschaft
Versicherungen melden, dass im Jahr 2010 so viele ökonomische Schäden durch Naturgewalten angerichtet wurden, wie noch nie zuvor. Naturereignisse, wie die Tsunamis in Thailand und Japan, das Hochwasser in Australien oder Stürme im Sauerland haben weitreichende Folgen für Natur und Mensch. Nicht nur vor Ort, sondern überregional und bis über die Landesgrenzen hinaus, ja sogar global, können empfindliche Störungen auftreten. Wir sind direkt betroffen, wenn am anderen Ende der Welt ein Vulkan ausbricht, Hochwasser oder Dürren Ernten vernichten oder Rohstoffe nicht mehr geliefert werden. Und vor allem treten mittlerweile Diskussionen in den Vordergrund, die die Frage nach der Kalkulierbarkeit bzw. Akzeptierbarkeit von Risiken zentrieren. Nicht zuletzt das Ausmaß der Schäden in Japan im März 2011 durch ein schweres Erdbeben, einen Tsunami und die darauf folgende nukleare Verstrahlung von Menschen, Pflanzen und Tieren sowie dessen minutiöse Dokumentation in den Medien lässt das Thema „Risiko“ nicht von den politischen und wissenschaftlichen Agenden verschwinden. In der Risikoforschung geht es aber nicht nur um Naturgewalten, deren Eintrittswahrscheinlichkeit und mögliche Folgen. Es geht auch um die Verwundbarkeit der Bevölkerung, z.B. an Hunger oder Armut zu leiden, und das vielleicht ausgelöst durch Spekulationen an der Börse.
Für unsere Ausgabe im Sommersemester 2012 bittet entgrenzt um Einreichungen
- zu Theorien und Konzepten der Risikoforschung und Vulnerabilitätsansätzen
- zu Auseinandersetzungen mit den Begrifflichkeiten
- zu Beispielen im Umgang mit Risiken
- zu komplexen Zusammenhängen und Auswirkungen von Risiken auf Menschen
- zu Strategien der Risikoüberwindung und Schockanpassung
- zu Elementen und Instrumenten des Risikomanagements
- zu möglichen Strategien der Risikoreduzierung (u.a. Katastrophenschutz)
- zur politischen Ökonomie von „Risiko“
Der Call läuft bis zum 30.06.2011. Die Erarbeitung der Fachartikel läuft nach Rücksprache mit der Redaktion zwischen Mitte Juli und Mitte Oktober. Diese werden am 01.05.2012 in der zweiten Ausgabe von entgrenzt in der Rubrik „Geographisches“ veröffentlicht. Es sollen 32000 Zeichen inkl. Leerzeichen nicht überschritten werden.
Bitte sendet einen Abstract, in dem ihr euren Beitrag innerhalb von max. einer Seite zusammenfasst, an kontakt [ät] entgrenzt.de.