Im Geographiestudium kommt man um Kartographie nicht herum. Karten sind ein wichtiges Instrument des Wissenstransfers. Sie stellen häufig ein methodisches Alleinstellungsmerkmal der Geographie gegenüber anderen Disziplinen dar.
In den letzten Jahren haben sich die Methoden und Möglichkeiten der Kartographie als Wissenschaft und als praktisches Arbeitsfeld weiterentwickelt. Dies spiegelt sich sowohl in Form von neueren, innovativeren Erstellungstechniken im Fach Geographie selbst, als auch in der zunehmend vielfältigen (alltäglichen) Nutzung von nicht nur professionell / kommerziell, sondern auch open-source generierten Karten wieder.
Der besondere Vorteil einer Karte, nämlich Sachverhalte bildlich darstellen und damit veranschaulichen zu können, beinhaltet nicht nur (didaktische) Möglichkeiten, sondern auch Risiken (bspw. der Metrisierung von Sozialem). Neue Forschungsfragen werden gestellt. Nicht nur das Endprodukt Karte mit ihren Farben und Symbolen, sondern auch deren Interpretationsmöglichkeiten, deren Entstehungsprozess und die Kontextualität geraten zunehmend in den Blick der kritischen Kartographie.
Wir möchten gerne mit Euch die Diskussion um das Kunstwerk Karte weiterführen und freuen uns über Beiträge zu folgenden Themen:
- Kartographie: Zusammenspiel der Entwicklung der Geographie und der Kartographie
- Kartenherstellung: redaktioneller Weg von der Idee bis zum Print, Verwendung von Farben, Symbolen und Formen
- Karten in der physischen Geographie und in der Humangeographie: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
- Karten in anderen Wissenschaftsdisziplinen
- Karten als (didaktisches) Instrument des Wissensvermittlung in der Schule und Massenmedien
- Kartennutzung im Alltag: Chancen und Risiken
- Geoweb und Web 2.0 Karten: Karten von Nicht-Kartographen (z.B. Krisen- und Konfliktkarten, etc.)
- Kritische Kartographie: Was ist sie, was macht sie, was will sie?
- Karten und Soziales: Möglichkeiten einer Unmöglichkeit? (z.B. Migrationskarten, Kriminalitätskarten, etc.)
Wenn Ihr Lust habt einen Beitrag für die 5. entgrenzt Ausgabe im Sommersemester 2013 zu schreiben, dann sende uns einen einseitigen Abstract, in dem das Thema, die Fragestellung, Argumentation und der methodische Zugang des geplanten Artikels deutlich werden. Wir freuen uns über eure Beiträge an kontakt@entgrenzt.de bis zum 30.06.2012 (//Update).
Euer entgrenzt Team